Bezirksverband der Kleingärtner Wolfsburg und Umgebung e.V.
Verfasst am 09.10.2020 um 19:48 Uhr

Nordhoffachse

Quelle: Wolfsburger Allgemeine Zeitung vom 08.10.2020



Nordhoffachse: Sorge um die Porschestraße


Masterplan: Strategieausschuss sieht Nachbesserungsbedarf

Von Christian Opel

                                        

 VW-Hochhaus an der Heinrich-Nordhoff-Straße: Dort soll eines von drei Quartieren entlang der Nordhoffachse entstehen.

 Foto: Britta Schulze                  


Wolfsburg.     Die Wolfsburger werden einen langen Atem für den Masterplan Nordhoffachse brauchen – grob geschätzt umfasst das Papier einen Zeitplan bis 2050. Auch deshalb sah der Strategieausschuss noch Beratungsbedarf, insbesondere was Flächen für Kleingärten und die Entwicklung von Porschestraße und Nordkopf angeht.

Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide stellte dem Gremium die Schwerpunkte des Masterplans vor und betonte, dass es sich nicht um einen konkrete Planung, sondern eine Strategie handele. „Es sind Handlungsvorschläge, die einen Rahmen für einen größeren Zeitraum setzen.“ Dieser sei noch nicht definiert. Die drei Quartiere würden abschnittsweise über einen Zeitraum von vielleicht 20, 30 Jahren entwickelt, den Anfang mache das zentrale Quartier am Nordkopf.

Zum einen gab es Lob: „Ich kann meine Begeisterung kaum zügeln“, sagte Sabah Enversen (SPD). Ein Masterplan biete eine gute Perspektive, das hätten frühere Projekte wie Autostadt und Allerpark gezeigt. Auch Joachim Sievers (CDU) lobte die Architekten für deren Denkansätze, „wie man eine Stadt innovativ und zukunftsfähig weiterentwickeln kann.“ Doch gerade wegen der Tragweite der Pläne beantrage die CDU-Fraktion eine erste Lesung, um Themen zu vertiefen. Kerstin Krumm (FDP) sprach von einem „falschen Zeichen“ und warb dafür, positiver an das Projekt heranzugehen. Der Plan biete nicht nur Einwohnern, sondern auch Unternehmen eine Perspektive. Auch Katrin Weidmann (Grüne) war dafür, möglichst zügig in die Planungen einzusteigen. „Bei der langen Zeitschiene kann man die Dinge nach Bedarf entwickeln“. Derzeit gebe es beispielsweise wegen des steigenden Homeoffice-Anteils weniger Bedarf an Büroflächen.

Bastian Zimmermann (Linke&Piraten) bat die Verwaltung um eine „Zeitachse“ für die Einbeziehung der Porschestraße in die Masterplanung. Auch Ralf Krüger (SPD) bat darum, Wolfsburgs Einkaufsmeile zu berücksichtigen. Am Nordkopf gehe eine Konzentration von Handel und Dienstleistern zu Lasten der Porschestraße, die sich mangels Attraktivität derzeit in einer „Abwärtsspirale“ befinde. Erster Stadtrat Dennis Weilmann betonte, aus der Entwicklung am Nordkopf solle auch die Porschestraße gestärkt hervorgehen. Dazu gebe auch bereits „Vorüberlegungen“ in der Verwaltung.

Thomas Schlick (AfD) schloss sich dem CDU-Antrag an, ebenso Hans-Georg Bachmann (SPD) und Peter Kassel (CDU). „Je mehr Punkte wir von vorneherein ausräumen können, umso größer die Überzeugung und Geschwindigkeit, mit der wir das Thema angehen können“, so Kassel. Bachmann schlug vor, bis zum nächsten Bauausschuss Flächen auszuloten, die dem Bezirksverband der Kleingärtner als Alternative für möglicherweise entfallende Kleingärten angeboten werden könnten.

Oberbürgermeister Klaus Mohrs betonte, Hirschheide habe die Kleingartenvereine mehrfach über die Pläne informiert und kündigte weitere Gespräche an. Die Masterplanung solle künftigen Generationen Flächen mit Entwicklungspotenzial bieten. Ob die Kleingärten tatsächlich weichen werden, stehe nicht fest. „Doch wenn wir versuchen, Kleingärten umzunutzen, wird es auch Alternativen geben“, versprach Mohrs – und räumte damit die Bedenken von Jens Tönskötter (PUG) teilweise aus. Der Ausschussvorsitzende sah aber auch noch Beratungsbedarf. Insbesondere über das Thema Mobilität sei bislang zu wenig gesprochen worden. „Es ist ein großes Rad, an dem wir hier drehen.“ Bis auf eine Gegenstimme folgten die Mitglieder dem Antrag der CDU.

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