Bezirksverband der Kleingärtner Wolfsburg und Umgebung e.V.
Verfasst am 30.09.2020 um 12:45 Uhr

Nordhoffachse: Masterplan alarmiert Kleingärtner

Quelle: Wolfsburger Nachrichten vom 30.09.2020   



Der Bezirksverband bittet die Fraktionen, noch nicht zuzustimmen. OB Klaus Mohrs kündigt einen Diskussionsabend an.



Zwischen Bahntrasse und Heinrich-Nordhoff-Straße befinden sich viele Kleingärten. Die Gärtner fragen sich, wie lange noch.                                              <b>Helge Landmann</b>                                              rs24



Zwischen Bahntrasse und Heinrich-Nordhoff-Straße befinden sich viele Kleingärten. Die Gärtner fragen sich, wie lange noch.                                              Helge Landmann                                              rs24



Stephanie Giesecke

Wolfsburg Der Masterplan Nordhoffachse versetzt Wolfsburger Kleingartenbesitzer in Angst und Schrecken. Sie bitten die Ratsfraktionen in einem Brandbrief, der Planung noch nicht zuzustimmen.

„Aus dem vorliegenden Masterplan entnehmen wir, dass die drei an der Heinrich-Nordhoff-Straße angrenzenden Kleingartenvereine KGV am Bohlweg, KGV Sonnenschein und KGV Westersieck komplett überbaut werden sollen“, schreiben Detlef Steiniker und Jürgen Prabutzka. Die Vorsitzenden des Bezirksverbandes der Kleingärtner Wolfsburg und Umgebung kündigen an: „Wir werden diesem Masterplan in der vorliegenden Fassung auf keinen Fall zustimmen.“

In ihrem Schreiben an die Fraktionen monieren die Kleingärtner, dass der Masterplan keinerlei Aussagen darüber macht, was wann und wie mit den Kleingartenanlagen geplant ist. „Zu einem abstimmungsfähigen Grundsatzbeschluss muss auf jeden Fall die Zukunft dieser Kleingartenanlagen geklärt sein“, fordern Steiniker und Prabutzka.

Der Masterplan Nordhoffachse  war in der vergangenen Woche nach mehrjähriger Planung öffentlich gemacht worden. Auf den Arealen der drei Kleingartenvereine sollen Büros, Wohnungen und ein Park entstehen. Während Vereinsmitglieder schon in Sorge waren, konnte sich der jüngst ausgeschiedene Vorsitzende des Kleingärtner-Bezirksverbandes Friedrich Grünberg vor zwei Jahren noch nicht vorstellen, dass auf dem Gelände der Vereine Westersieck und Am Bohlweg in absehbarer Zukunft gebaut werden könnte. „Was ist mit der Nordhoff-Straße? Nach unserer Kenntnis die nächsten zehn Jahre überhaupt nichts“, sagte er im Dezember 2018.

Grünberg ging damals davon aus, dass die Stadtentwicklung an der Heinrich-Nordhoff-Straße von Ost nach West stattfinden würde. Das kann man der Masterplanung heute nicht mehr in Reinform entnehmen. Die setzt zwar einen Umsetzungszeitrahmen von 15 bis 20 Jahren. Doch neben der Umgestaltung des Nordkopfes gehören der „VW-Campus“ vis-a-vis des VW-Hochhauses und ein neues Wohnquartier gegenüber von Sandkamp zu den ersten zu planenden Projekten. Und da liegen nun einmal die Kleingärten.

Oberbürgermeister Klaus Mohrs und Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide bemühten sich am Dienstag, die Wogen zu glätten. „Es handelt sich um einen Masterplan. Die darin enthaltenen Szenarien geben einen Blick in die Zukunft. Die Planung ist strategisch und nicht konkret, sie zeigt auf, was möglich wäre“, betonen sie in einer Pressemitteilung und versprechen, die Sorgen der Kleingartenbesitzer ernstzunehmen. Voraussichtlich noch im Oktober soll das Thema in der Diskussionsreihe „Mit Mohrs reden“ erörtert werden. Ein Termin werde aktuell abgestimmt.



Dokumente:
Masterplan2
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