Bezirksverband der Kleingärtner Wolfsburg und Umgebung e.V.
Tipps für den Garten
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Verfasst am 15.04.2018 um 14:00 Uhr

Wer oder Was sind die Eisheiligen?

Die sogenannten Eisheiligen, auch strenge Herren genannt, zählen zu den Wetterheiligen. Sie waren Bischöfe und Märtyrer im 4. oder 5. Jahrhundert. Je nach Region gehören drei, (oder auch vier oder fünf) Gedenktage von Heiligen im Mai zu ihnen. Aufgrund der Verschiebung durch die Einführung des gregorianischen Kalenders ist die gleichnamige alte Bauernregel mittlerweile allerdings erst jeweils mehr als eine Woche später anzuwenden als der jeweilige Gedenktag des Heiligen liegt.

Ursache hierfür ist, dass die Bauernregel etwa zwei bis drei Jahrhunderte vor der gregorianischen Kalenderreform aufgestellt wurde. Die Eisheiligen sind (wie alle anderen Heiligen auch) im Kalender ohne eine Anpassung des Datums stehengeblieben. Das Wetterphänomen der Eisheiligen findet also nach dem neuem Kalender etwa ein bis zwei Wochen später statt, also zwischen dem 21. und 27. Mai. In dieser Zeit strömt häufig kalte Luft aus Nord oder Nordost.


Die Eisheiligen und ihre offiziellen Gedenktage

1. Mamertus, Bischof von Vienne – 11. Mai

2. Pankratius, frühchristlicher Märtyrer – 12. Mai

3. Servatius, Bischof von Tongeren – 13. Mai

4. Bonifatius, frühchristlicher Märtyrer – 14. Mai

5. Sophia, frühchristliche Märtyrin und Mutter dreier geweihter Jungfrauen – 15. Mai


Das Wetterphänomen „Eisheilige“

Je nach Intensität und Stärke können die zu dieser Zeit häufig sehr frostigen Nachttemperaturen zu erheblichen Schäden an den Pflanzen führen. Wie kommt es dazu? Die Sonne scheint zu dieser Jahreszeit schon so kräftig, dass sich das Festland schneller erwärmt als das Wasser der Meere. Wo die Temperaturunterschiede besonders hoch sind, entstehen hierdurch Tiefdruckgebiete. Warme Festlandsluft strömt auf deren Ostseite nach Norden, auf ihrer Westseite gelangt kalte Luft polaren Ursprungs bis weit in den Mittelmeerraum. Ergebnis: Mäßiger bis leichter Nachtfrost. Kommt dann außerdem noch trockene, kalte Luft aus Skandinavien zu uns, kühl sich die Luft in klaren Nächten weiter ab und es wird noch einmal sehr frostig. Häufig muss auch mit teils kräftigen Hagelschauern gerechnet werden.

Die alte Bauernregel „Pflanze nie vor der Kalten Sophie.“ ist auch heute noch vielen Gartenfreunden bekannt. Wer es dennoch nicht erwarten kann, seinen Garten mit neuen Pflanzen zu bestücken, sollte an einen entsprechenden Wetterschutz denken, damit die jungen Pflänzchen die kalten Nächte auch gut überstehen.


Miriam Soboll