Kaum eine andere Pflanzengruppe bietet durch ihre vielen Blütenformen und -farben, ihre verschiedenen Blätter, Wuchshöhen und Blütezeitpunkte so viele Gestaltungsmöglichkeiten wie die Gruppe der Stauden und Blumenzwiebeln. Ob der Standort sonnig oder schattig, der Boden eher trocken oder doch feucht ist, für jeden Platz im Garten gibt es geeignete Pflanzen.
Und, wenn der Garten im bevorstehenden Herbst und Winter vielleicht häufig doch recht trostlos und trist wirken mag, ist die Vorfreude auf das erste frische Grün mit zarten Knospen umso größer, wenn es im zeitigen Frühjahr aus dem Boden sprießt. Grundlage hierfür sind die unterirdischen Pflanzenorgane, mit deren Hilfe die Pflanzen im Boden überwintern, um im Frühjahr mit neuer Kraft ihre Blüten und Blätter auszutreiben und das Ende des Winters zu verkünden.
Heimische Stauden verwenden
Bei der Gestaltung eines Staudenbeetes ist es sinnvoll, sich auf heimische Stauden zu konzentrieren. Sie sind an unser Klima am besten angepasst und daher meist sehr pflegeleicht und mit relativ wenig Aufwand zu kultivieren.
Zu den beliebten, heimischen Stauden gehören beispielsweise die Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium), der Blaue Berg-Eisenhut (Aconitum napellus), als Bodendecker der Kriechende Günsel (Ajuga reptans), der Gewöhnliche Frauenmantel (Alchemilla xanthochlora) oder das Busch-Windröschen (Anemone nemorosa), sowie der Wald-Geißbart (Aruncus dioicus), die Große Sterndolde (Astrantia major), die Nessel-Glockenblume (Campanula trachelium), die Berg-Flockenblume (Centaurea montana), das Maiglöckchen (Convallaria majalis) und viele Fingerhüte (Digitalis).
Arten, deren Heimat in südlicheren Regionen liegt, haben den Nachteil, dass sie in unseren Breiten häufig nur bedingt winterhart sind, obwohl sie in ihrer Heimat zu den ausdauernden Stauden gehören. Hierzu zählen viele Fackellilien (Kniphofia) oder Schmucklilien (Agapanthus). Für solche Exoten sind dann zusätzliche Schutzmaßnahmen durch Vliese oder Mulchschichten nötig. Bei sehr empfindlichen Exoten bleibt Ihnen nur eine jährliche Neuanschaffung oder die Überwinterung im Haus. Den Aufwand für einen notwendigen Transport sollten Sie also bereits vor der Anschaffung bedenken. Hier ist dann auch durchaus von Vorteil, wenn diese Pflanzen im Kübel kultiviert werden. Das jährliche Ein- und Ausgraben entfällt dann. Ein weiterer Vorteil bei der Wahl von heimischen Pflanzen ist, dass viele Tiere, wie Schmetterlinge, Bienen und Käfer auf diese Pflanzen als Nahrungsquelle spezialisiert sind und dort Pollen und Nektar finden. Somit leisten Sie außerdem einen wertvollen Beitrag, die heimische Tierwelt mit Nahrung zu unterstützen.